Chronik

Bereits vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Borsdorf am 27. November 1937 gab es ein gut funktionierendes Löschwesen in unserer Gemeinde. Dies ist belegt durch Urkunden aus dem 18. und 19. Jahrhundert in denen jeder Bürger einen Ledereimer zur Brandbekämpfung zur Verfügung stellen mußte. Über diese Eimer wurde von der Gemeindeverwaltung Buch geführt. Auch der Kauf einer von Pferden gezogenen Landspritze am 18. Oktober 1877 von der Firma Metz zeugt von einer weitsichtigen Planung im Feuerlöschwesen. Mit der Gründung einer Pflichtfeuerwehr, deren letzter Kommandant von 1926 bis 1937 Karl Eiser war, wurde dann der Grundstock für die spätere Freiwillige Feuerwehr gelegt.

In der Gaststätte Tiwi trafen sich dann die bereits namentlich erwähnten 68 Ortsbürger der Gemeinde und gründeten die Wehr. Nach gut zwei Jahren Vereinszeit brach der 2. Weltkrieg aus, und viele der damaligen Gründer wurden Soldaten. Bedingt durch diese Notlage und den Flughafen Harb ergänzte man die Wehr durch Frauen. Im Protokoll der Wehr ist zu dieser Zeit folgendes Zitat zu lesen: "Ehren-Brandmeister Eiser leitete lange Jahre die Feuerwehr Borsdorf. Insbesondere während des 2. Weltkrieges hatte er es nicht leicht in seinem Amt, da durch den Männermangel die Mädchen Feuerwehrdienst machen mußten. Doch er (Eiser) selbst sagte immer, die Mädchen waren noch lange nicht die schlechtesten Untergebenen gewesen."

In den Jahren 1945/46 wurde die Wehr wieder aufgebaut und nahm einen stetigen Aufstieg bis in die heutige Zeit. Mit hierzu beigetragen haben Theaterabende, Tanzveranstaltungen und ähnliches, die bis Ende der 50er Jahre fast regelmäßig durchgeführt wurden. Da der jetzige Stadtteil Harb nach dem Krieg von Borsdorf mit verwaltet wurde, übernahm die Freiwillige Feuerwehr Borsdorf auch deren Brandschutz. Zahlreiche Bürger der Harb traten daraufhin in die Reihen unserer Wehr ein. Am 15. Dezember 1951 konnte im Lokal Emil Willinger in der Harb ein eigener Löschzug von 27 Mann aufgestellt werden. Zu dieser Zeit wurde auch das ehemalige Glaubzahler Himmelfahrtsfest wieder aufgegriffen und in der Harb gefeiert. Dieses Fest hat noch heute seinen Platz in der jetzigen Freiwilligen Feuerwehr Harb.

Kurz nach dem 2. Weltkrieg ersetzte man die alte Druckspritze durch eine Motorspritze, der dann später eine TSA 8 folgte, angeschafft durch die Gemeinde Borsdorf. Hierdurch war, bedingt durch Vorspannen von Schleppern der hiesigen Landwirte, ein schnellerer Einsatz bei der Brandbekämpfung möglich.

Im Sommer 1950 musste der Brandweiher, der bereits Anfang der 30er Jahre erbaut wurde, repariert werden, da seine Undichtigkeit die Einsatzbereitschaft der Wehr und die Gewährleistung des Brandschutzes in Frage stellte.

Im November 1950 wurde ein Spielmannszug gegründet, der im Juli 1951 beim Besuch des Kreisfeuerwehrtages in Gedern seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte.
Der Kreisfeuerwehrtag in Gedern war für die Freiwillige Feuerwehr Borsdorf noch von besonderer Bedeutung, denn den Kameraden Karl Eiser, Albert Döll., Hugo Pfeffer und Heinrich Roth wurde für 25-jährige Dienstzeit die bronzene Brosche und eine Ehrenurkunde überreicht.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 25. März 1961 wurde nur ein einziger Tagesordnungspunkt abgehandelt, nämlich die Verabschiedung einer Satzung für die Wehr. Die Satzung wurde mit einer Gegenstimme und einer Stimmenthaltung angenommen.

Bei einer Generalversammlung am 17. Februar 1962 wurde Ober-Brandmeister Rudolf Schmidt zum Ehren-Ober-Brandmeister ernannt.

Die Krönung der Vereinsarbeit des Jahres 1968 war die Feier anlässlich des 30-jährigen Bestehens. Dieser Tag wurde am 8. Dezember 1968 begangen. Nach einem Trauerakt auf dem Friedhof, wo der verstorbenen und gefallenen Mitglieder gedacht wurde, versammelten sich die noch lebenden Gründungsmitglieder im Gasthaus Dambmann zu einem gemütlichen Beisammensein. Abends fand dann im Saale "Zur Sonne" eine Tanzveranstaltung statt, zu der viele Nachbarwehren und die örtlichen Vereine gekommen waren um ihre Glückwünsche zu überbringen.

Bis Mitte der 70er Jahre veranstaltete die Feuerwehr jährlich einen Ausflug für ihre Mitglieder. Es wurden die schönsten Gegenden Deutschlands angefahren, aber auch eine Fahrt mit der neuen U-Bahn in Frankfurt stand auf dem Programm. Im Jahre 1966 wurde ein fahrbarer Trockenlöscher angeschafft, der sich schon bei einigen Einsätzen bewähren konnte.

Anlässlich einer Feier während der Niddaer Brandschutzwoche 1972 wurden die Kameraden Rudolf Döll, Rudolf Strauch, Erwin Pointeau, Walter Döll und Willi Kirchner mit dem Brandschutzehrenzeichen ausgezeichnet.

Mit finanzieller Hilfe der Stadt Nidda wurde 1973 das Feuerwehrgerätehaus in Eigenhilfe umgebaut, damit das zu erwartende TSF einen Platz bekam. Dieses wurde dann am 30. November 1973 bei der Firma Ziegler abgeholt, und bei Schnee und Eis sicher in das renovierte Gerätehaus gebracht. Damit erhielt der Brandschutz in Borsdorf eine erhebliche Aufbesserung und die Feuerwehrmänner eine Anerkennung für ihre seitherigen guten Dienste.

Mit der Gründung einer Jugendfeuerwehr am 28. Juni 1974 im Rasthaus Borsdorf wollte man unter dem Motto "Wer die Jugend hat, hat die Zukunft" eventuellen Mangel an aktiven Mitgliedern vorbeugen. Zum 1. Jugendfeuerwehrwart wurde Harald Kirchner gewählt. Am 15. Juli 1977 wurde das 40-jährige Bestehen des Vereins mit einem Festkommers gefeiert. An diesem Abend wurde Helmut Graf, Oscar Rössler, Erich Voitl, Heinrich Zimmer, Paul Döll, Reinhold Baum und Kurt Döll das Brandschutzehrenzeichen für 25-jährige aktive Mitgliedschaft durch Kreisbrandinspektor Vogt verliehen. Das Fest wurde am Sonntag, 17. Juli 1977 mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal, einer Schauübung auf dem Dorfplatz und am Nachmittag mit einem bunten Mittag fortgesetzt. Hieran beteiligten sich der Landfrauenverein Borsdorf und die Gymnastikgruppe des Kultur-, Turn- und Sportvereins mit Tänzen, der Gesangverein "Liederhain" und der ­Kinderchor Friedberg mit Gesangsvorträgen sowie der Musikverein Ober-­Mockstadt.

Bei den Vorstandswahlen im März 1978 dankte Rudolf Schmidt als Wehrführer ab, um den jungen Kräften in der Wehr Platz zu schaffen. Die offizielle Verabschiedung von Wehrführer Schmidt fand einige Tage später statt. Hierbei wurde zum Ausdruck gebracht was Rudolf Schmidt in den vergangenen Jahren für die Wehr geleistet hat, ganz besonders in den Jahren nach Ende des 2. Weltkrieges.

Der Ausbau des Feuerwehrgerätehauses mit einem Schulungs- und Unterrichtsraum für die Jugendfeuerwehr und Aktiven konnte 1978 in Angriff genommen werden. Die Arbeiten wurden in Eigenhilfe vorgenommen, mit der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Nidda. Im gleichen Jahr wurde ein Funkgerät für das Löschfahrzeug angeschafft.
Im Jahr 1983 veranstalte die Feuerwehr zum ersten Mal ein Straßenfest am Feuerwehrhaus. Diese Tradition hat bis heute Bestand und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Im Jahre 1984 konnte die Jugendfeuerwehr ihr 10-jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlass veranstaltete man auf dem Sportplatz ein Spiel ohne Grenzen unter großer Beteiligung von befreundeten Jugendwehren. Auch eine Schauübung der FFW Nidda über den Umgang mit der Rettungsschere wurde dargeboten. Im darauf folgenden Jahr richtete die Jugendfeuerwehr Borsdorf die Stadtmeisterschaften, und das Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Stadt Nidda aus.

Bei der Generalversammlung am 2. März 1985 wurde eine neue Satzung verabschiedet. Dies war notwendig geworden, da durch den Gemeindezusammenschluß die alte Satzung in vielen Teilen unwirksam geworden war.

1986 beteiligte sich die Wehr zum ersten mal an der Ausgestaltung des Niddaer Weihnachtsmarktes.
Im Jahr 1987 wurde dann das 50-jährige Bestehen gefeiert. Nach Totenehrung, ökumenischem Gottesdienst und einem Festkommers feierte man sowohl während des Discoabends, beim Frühschoppen als auch nach dem Festzug, an dem 58 Gruppen teilnahmen. Im Herbst wurden drei neue Funkgeräte angeschafft.

1988 feierte die Jugendfeuerwehr das Erreichen des 2. Platzes bei den Kreismeisterschaften. Im Zuge des Umbaus des Dorfgemeinschaftshauses im Frühjahr 1989 begannen die Baumaßnahmen für ein neues Feuerwehrhaus. Die Pläne dafür waren bereits im Frühjahr 1988 bei der Stadt Nidda eingereicht worden. Das Richtfest fand dann am 1. September statt.

Am 26. Januar 1990 war dann die offizielle Einweihung. Viele Bürger aus dem Ort und dem Umkreis besuchten den Tag der offenen Tür im April, der im Zuge der Einweihung des umgebauten Bürgerhauses stattfand. Besonderes Lob galt der Jugendfeuerwehr, die beim Leistungsmarsch in Nidda siegte. Um noch besser für Wettkämpfe und später auch die Einsätze üben zu können, wurden Stricke und Leiter angeschafft, sowie 2 Zelte. Nach der Wende bildete sich eine enge Freundschaft zur Feuerwehr in Borsdorf bei Leipzig. Bereits in diesem Jahr besuchte man zum ersten Mal die Kameraden im Osten unseres Landes.

1991 trat Klaus Dörner als 1. Vorsitzender zurück. Während der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 5. April wurde Hubert Weber in dieses Amt gewählt, welches es bis heute begleitet. Am 17. Dezember 1991 wurde Walter Döll mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.
Mit dem Erreichen des 2. Platzes bei den Kreismeisterschaften am 23. August 1992 qualifizierte sich die Jugendfeuerwehr zur Teilnahme am Landesentscheid. Im selben Jahr findet die erste Nachtwanderung statt. Diese Tradition hat bis heute Bestand und findet immer am Gründonnerstag statt.
1993 wurde Wilhelm Hammen im Rahmen der Jahreshauptversammlung für 25 Jahre aktive Tätigkeit in der Feuerwehr geehrt. Ferner erhielt er Ehrungen für 15 Jahre Tätigkeit im Vorstand sowie 15 Jahre als Wehrführer. Im August wurde das Spülmobil übergeben, welches die Feuerwehr bereits vielen Veranstaltern für Ihre Feste und Aktivitäten vermietet hat.

1994 wurde Günther Steuernagel für 15 Jahre Dienst als Wehrführer geehrt. Zum ersten Mal wurden im Januar die ausgedienten Weihnachtsbäume eingesammelt. Das Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Stadt Nidda fand in diesem Jahr in Borsdorf statt. Im Herbst feierte sie ihr 20-jähriges Bestehen mit einem festlichen Kommersabend und, wie es sich für junge Leute gehört, bei einem Discoabend. Beim Leistungsmarsch erreichte die Jugendfeuerwehr den zweiten Platz, im folgenden Jahr 1995 wurden sie Dritter.
Im Dezember 1996 besuchte die Jugendfeuerwehr die Feuerwache 2 in Frankfurt.
Endlich: 1998 erhielt Borsdorf neue Fahrzeuge. Während einer Feierstunde unter der Mitwirkung des Gesangvereins und der Tanzgruppe der Land­­-frauen wurden das TSF und MTF der ­Aktivenabteilung übergeben.

Die Festlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr fanden vom 7.  bis 9. Mai 1999 statt.
Im März 2000 erhielt Borsdorf neue Funkmeldeempfänger. Um Übungseinheiten noch besser durchführen zu können, wurde im selben Jahr eine Rasenfläche, die an das Feuerwehrhaus angrenzt, gepachtet.

Das Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Stadt Nidda fand auch 2004 wieder in Borsdorf statt. Ferner wurden interessierte Mitglieder von Pfarrer Höll und Pfarrerin Henke über die Arbeit und Möglichkeit der Inanspruchnahme der Notfallseelsorge informiert. Im Juli heiratete der 1. Vorsitzende Hubert Weber.

Am 24.11.2005 wurde der Zusammenschluss der Einsatzabteilungen Borsdorf und Harb in Nidda beurkundet.
Im Rahmen der Dienstversammlung am 24.11.2006 – also genau nach 365 Tagen des Zusammenschlusses der Einsatzabteilungen Borsdorf und Harb – wurde Bernhard Landvogt zum zweiten stellvertretenden Wehrführer gewählt. Im selben Jahr erfolgte die Gründung einer Bambini Gruppe.

Am 2. Weihnachtsfeiertag des Jahres 2008 sorgte ein Brand im Gewerbegebiet für einen der größten Einsätze im Ort. 70 Feuerwehrleute der Wehren Borsdorf/Harb, Geiß-Nidda/Bad Salzhausen, Nidda, Bad Nauheim, Friedberg und Echzell, sowie die Berufsfeuerwehr Frankfurt waren über 5 Stunden im Einsatz.

2007 feierte Borsdorf sein 800-jähriges Bestehen. Selbstverständlich beteiligte sich die Feuerwehr umfassend an diesen Feierlichkeiten: beim Brandschutz während der Veranstaltungen, aber auch als Helfer vor, während und nach dem Fest.

2011 fanden die Wettkämpfe für den Günter Vogt Pokal wieder in Borsdorf statt. Nach 13 Jahren seiner Tätigkeit als Wehrführer, legte Rüdiger Kirchner dieses Amt nieder. Seitdem ist Sebastian Döll Wehrführer für die Einsatzabteilung Borsdorf/Harb. Am 6. August 2011 war es soweit: das neue MTW, auf Basis eines Citroën wurde feierlich von Bürgermeister Seum der Einsatzabteilung übergeben.

Rüdiger Kirchner wurde 2013 zum neuen Vorsitzenden der Feuerwehr gewählt.

Bernd Döll wurde 2018 zum Neuen Vorsitzenden der Feuerwehr gewählt.

Rene Sauerwald ist seit 2019 Wehrführer der Einsatzabteilung Borsdorf/Harb.